Ein Polizeigewahrsam besonderer Art
Das Hausgefängnis des Geheimen Staatspolizeiamts in Berlin 1933–1945
Im Sommer 1933 richtete die Gestapo im neu gegründeten Geheimen Staatspolizeiamt ein eigenes Gefängnis ein. Es befand sich im Kellergeschoss im Südflügel des Gebäudes Prinz-Albrecht-Straße 8, das ursprünglich als Kunstgewerbeschule errichtet worden war. Ein großer Teil der Häftlinge im Hausgefängnis waren politisch Verfolgte, von deren Vernehmung sich die Gestapo besondere Erkenntnisse versprach. Unter ihnen waren zahlreiche Personen des deutschen Widerstands, aber auch ausländische Gegner des NS-Regimes. Während der Vernehmungen wurden viele Häftlinge gefoltert. Einige begingen Suizid. Schätzungen gehen davon aus, dass von 1933 bis 1945 mehrere Tausend Häftlinge im Hausgefängnis inhaftiert waren. Für die meisten Häftlinge stellte das Gefängnis nur eine, häufig die erste Station eines langen Leidenswegs durch Haftanstalten und Konzentrationslager dar.
Begleitprogramm zur Ausstellung
Dienstag, 27. Juni 2023, 19 Uhr
Haftorte des Geheimen Staatspolizeiamts in Berlin. Columbia-Haus und Zellengefängnis Lehrter Straße Vorträge: Dr. Karoline Georg und Dr. Petra Behrens, beide Berlin
Moderation: Dr. Claudia Steur, Berlin
Dienstag, 29. August 2023, 19 Uhr
Allein gegen Hitler. Leben und Tat des Johann Georg Elser
Buchpräsentation: Prof. Dr. Wolfgang Benz, Berlin
Moderation: Dr. Erika Bucholtz, Berlin
Dienstag, 19. September 2023, 19 Uhr
Verfolgung und Exil. Häftlinge im Hausgefängnis der Gestapo-Zentrale in Berlin
Vortrag: Dr. Claudia Steur, Berlin
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Benz, Berlin
(zugleich Veranstaltung im Rahmen der Tage des Exils Berlin)
Dienstag, 17. Oktober 2023, 19 Uhr
Der Prozess Huppenkothen
Dokumentarfilm, BRD 1958, 36 Min., Regie: Boris von Borresholm
Im Anschluss Podiumsgespräch zum Dokumentarfilm mit Dr. Stephanie Bohra und Dr. Claudia Fröhlich, beide Berlin