Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde Israel,
wir laden Sie ein zu einem Vortrag von Prof. Peter Neumann (London):

Die Terrorbedrohung des Westens durch die iranischen Revolutionsgarden

Am Montag, dem 1. Dezember um 19 Uhr,
im Jüdischen Gemeindehaus, Fasanenstr. 79-80, 10623 Berlin

Am 26. Juni 2025 ließ die Bundesanwaltschaft Ali S. einen 53-jährigen Dänen mit afghanischen Wurzeln in Aarhus (Dänemark) festnehmen. Ihm wird vorgeworfen, im Auftrag der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) mögliche Anschlagsziele in Deutschland ausgespäht zu haben. Nach einem Hinweis eines ausländischen Geheimdienstes hatten Beamte des Bundesamtes für Verfassungsschutz S. mehrere Tage observiert. In dieser Zeit kundschaftete er gezielt jüdische und israelische Einrichtungen aus, darunter einen koscheren Supermarkt und Räumlichkeiten des Zentralrats der Juden in Deutschland. Auch die Deutsch-Israelische Gesellschaft war Ziel seiner Aktivitäten. Wofür der IRGC solche durch Agenten gesammelten Informationen dienen, zeigte sich Ende 2024 in Australien. Am 20. Oktober 2024 wurde ein koscheres Restaurant in Sydney in Brand gesetzt. Am 6. Dezember 2024 wurde ein weiterer Brandanschlag auf die Adass Israel Synagoge in Melbourne verübt. In beiden Fällen identifizierten die Ermittler die IRGC als verantwortlichen Auftraggeber. Der australische Staat wies nach Bekanntwerden der Ergebnisse den Botschafter der Islamischen Republik Iran aus. Aktuell befindet sich dort auch ein Verbot der IRGC als terroristische Organisation in Vorbereitung.

In seinem Vortrag widmet sich Peter R. Neumann der IRGC, ihrer staatsterroristischen „Achse des Widerstands“ und deren Bedrohung für die Sicherheit im Westen, auch in Deutschland.
Aus analytischer Perspektive wird das Netzwerk der IRGC dabei nicht als starre Struktur, sondern als komplexes Geflecht verstanden. Zu ihm gehören paramilitärische Einheiten, geheimdienstliche Netze und Proxy-Organisationen, deren strategisches Ziel sowohl regionale Machtprojektion als auch globale Durchsetzung der Interessen der Islamischen Republik Iran umfasst. Besonders bedroht sind in Deutschland und Europa neben der iranischen Exilopposition jüdische Organisationen und Einzelpersonen. Im jüngsten Vorgehen der IRGC lässt sich ein Trend erkennen: Häufig wird sie nicht selbst mit eigenen Agenten tätig, sondern nutzt zur Verschleierung zunehmend andere Strukturen als Stellvertreter, häufig Akteure aus der organisierten Kriminalität. Der Vortrag durchleuchtet die Strategie der regimenahen Akteure und zeigt mögliche Handlungsfelder der Politik auf und ist ein erster Auftakt für die MFFB-Kampagne zum nationalen Verbot der IRGC in Deutschland und deren Terrorlistung in der EU.

Peter R. Neumann ist Professor für Sicherheitsstudien am King’s College London und Research Fellow am Centre for the Changing Character of War (CCW) der Universität Oxford. Zwischen 2008 und 2018 leitete er am King’s College das weltweit renommierte International Centre for the Studies of Radicalisation (ICSR) und war 2017 außerdem Sonderbeauftragter der OSZE. Derzeit berät er u.a. die Europäische Kommission. 2023 erschien bei Rowohlt Berlin sein viel gelobtes Buch „Die neue Welt(un)ordnung“ über neue geopolitische Herausforderungen im Zuge der sogenannten Zeitenwende. Sein Buch „Die Rückkehr des Terrors“ von 2024 beschreibt u.a. die Gefährdung des Westens durch die sog. „Achse des Widerstandes“. 2025 erschien von ihm gemeinsam mit Richard C. Schneider „Das Sterben der Demokratie: Der Plan der Rechtspopulisten – in Europa und den USA“.
Eine Kooperation mit dem Mideast Freedom Forum Berlin

Bitte melden Sie sich an unter: https://www.digberlin.de/veranstaltung/die-terrorbedrohung-des-westens-durch-die-iranischen-revolutionsgarden/

Mit freundlichen Grüßen
Jochen Feilcke
Vorsitzender