Sehr geehrte Damen und Herren,
die Veranstaltungen der diesjährigen christlich-jüdischen Zusammenarbeit sind überschattet von dem immer noch andauernden Krieg in Gaza, den Israel in Reaktion auf den schrecklichen Anschlag der Hamas am 7.10. seit einem halben Jahr gegen die Terrororganisation führt. Das unfassbare Leid, der Schmerz und die Trauer über die vielen Toten in Israel und in Gaza machen sprachlos.
Sprachlos machen aber auch die Auswirkungen des Anschlags der Hamas und des Krieges in Gaza in unserem Land. Juden und Jüdinnen erleben verstärkt Anfeindungen und körperliche Gewalt, aber auch muslimische Gläubige erfahren Diskriminierung und sehen sich unter Generalverdacht gestellt. Das fordert unsere Gesellschaft heraus, denn das Misstrauen gegenüber dem jeweils anderen ist groß, so dass ein Miteinander kaum noch möglich scheint.
Aber wir sollten in unseren Dialogbemühungen nicht nachlassen, denn Hass, Hetze und Gewalt dürfen nicht das letzte Wort haben. So lautet das diesjährige Motto der christlich-jüdischen Zusammenarbeit auch „The sound of Dialogue. Bauen einer gemeinsamen Zukunft“. Dahinter steht der Gedanke, dass Musik Brücken bauen könnte, wo die Worte fehlen oder wir nicht mehr einander zuhören können.
The sound of Dialogue: Ich denke da an ein bemerkenswertes Projekt, das in diesen Tagen sein 25jg. Bestehen mit zahlreichen Konzerten feiert und aus dem kulturellen Leben nicht mehr wegzudenken ist: Das East-Western Divan Orchestra. Es wurde 1999 von dem argentinisch-israelischen Musiker Daniel Barenboim und seinem Freund, dem amerikanisch-palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said, gegründet. Beide teilten die Überzeugung, dass Frieden zwischen Israelis und Palästinensern möglich ist und dass gerade die Musik einen transkulturellen Dialog ermöglicht.
Seit 2015 ist das Orchester in der von Barenboim initiierten Barenboim-Said-Akademie beheimatet, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur St. Hedwigskathedrale befindet. An der Akademie studieren und musizieren junge Menschen aus Israel sowie aus verschiedenen Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas. Sie verkörpern die Vision eines friedlichen Zusammenlebens der Völker im Nahen Osten, auch wenn Musik allein den arabisch-israelischen Konflikt nicht lösen kann. Jedoch – so das erklärte Ziel des Orchesters – gibt sie dem Einzelnen das Recht und die Verpflichtung, sich vollständig auszudrücken und dabei dem Nachbarn Gehör zu schenken. Das mag, so Daniel Barenboim, wenig erscheinen – aber, indem arabische und israelische Musikerinnern und Musiker gemeinsam musizieren, haben wir gelernt, den vermeintlich Anderen besser zu verstehen […] und Gemeinsamkeiten in unserer Menschlichkeit und in der Musik zu finden.
Auch wenn wir keine Musiker und Musikerinnen sind, können wir uns dieses Projekt zum Vorbild nehmen, indem wir auf den vermeintlich Anderen zugehen und Gemeinsamkeiten in unserer Menschlichkeit finden. Dabei kann Musik helfen. Als jüdische und christliche Gläubige denken wir besonders an die Psalmen. Diese 150 im »Buch der Lobgesänge« versammelten Lieder sind Teil unserer gemeinsamen gesungenen Gebetstradition und fanden auch Eingang in unsere Gesangbücher.
So möchte ich mit den Worten des Psalms 80 schließen:
Du Hirte Israels, höre, der du Josef leitest wie eine Herde! …
Wecke deine gewaltige Kraft und komm zu unserer Rettung!
HERR, Gott der Heerscharen, stelle uns wieder her, lass dein Angesicht leuchten und wir sind gerettet.
Ihr
Dr. Heiner Koch
Erzbischof von Berlin
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde der ökumenischen Gedenkarbeit, wir laden herzlich ein zum “Plötzenseer Abend” am Donnerstag, 26. Juni 2025 18.30 Ökumenisches Friedensgebet Kath. Gedenkkirche Maria Regina Martyrum (Heckerdamm 230, 13627 Berlin) 19.30 Werkstattgespräch GALINA ROMANOWA – Ukrainische Ärztin in NS-Zwangsarbeiterlagern mit Michael Maillard u.a. Ev. Gedenkkirche Plötzensee (Heckerdamm 226) Galina […]
Noch bis 30. Juni 2026, 10-18 Uhr (Ausstellung, mit Audio-Walk) On the Roof of Himmler’s Guesthouse. Die U.S. Army 1945 am Wannsee Kuratiert von Deborah Hartmann, Direktorin, und Judith Alberth, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz Ort: Garten der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Am Großen Wannsee 56-58, 14109 Berlin Anmeldung: […]
Dienstag, den 10. Juni, findet in der Berliner Philharmonie ein ganz besonderes Konzert anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen statt. Herausragende Musikerinnen und Musiker aus beiden Ländern präsentieren ein Programm mit deutscher, jüdischer und israelischer Musik. Der Einlass beginnt um 19:00 Uhr, das Konzert um 20:00 Uhr. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der […]
Montag, 29. September, 18-19.30 Uhr Friedenszentrum GIVAT HAVIVA Vorstellung der jüdisch-arabischen Dialogarbeit in Israel Friedel Grützmacher vom Vorstand des FREUNDESKREISES GIVAT HAVIVA DEUTSCHLAND im Gespräch mit Reinhard Naumann, Evangelischer Vorsitzender Ort: Geschäftsstelle der GCJZ Berlin, Laubenheimer Str. 19, 14197 Berlin Eintritt: frei Anmeldung: gcjz.berlin@t-online.de, 030 821 6683 Veranstalter: GCJZ Berlin
Sonnabend, 27. September 2025, 14-16 Uhr Jüdische Gräber und Bestattungsrituale auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf Mit Olaf Ihlefeldt, Vorstandsmitglied des Fördervereins Südwestkirchhof Stahnsdorf e.V. FRIEDHOFSFÜHRUNG Ort: Südwestkirchhof Stahnsdorf, Bahnhofstraße 2, 14532 Stahnsdorf (Am Haupteingang) Eintritt: 6 € (GCJZ-Mitglieder haben freien Eintritt. Bitte legen Sie Ihren Mitgliedsausweis vor.) Anmeldung: vhs@charlottenburg-wilmersdorf.de, 030-90292 8873 (CW101-074H) Veranstalter: GCJZ Berlin und […]
Dienstag, 2. Dezember 2025, 18 Uhr Lieber Gott als nochmal Jesus Mit Ilja Richter LESUNG MIT GESPRÄCH Ort: Heinrich-Schulz-Bibliothek, Otto-Suhr-Allee 98, 10585 Berlin Anmeldung: vhs@charlottenburg-wilmersdorf.de, 030-90292 8873 (CW102-106H) Eintritt: frei Veranstalter: GCJZ Berlin, VHS City West, Heinrich-Schulz-Bibliothek In seinem neuen Buch begibt Ilja Richter sich auf die Suche nach der eigenen religiösen Zugehörigkeit zwischen Judentum […]
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